Der 5G-Ausbau heizt die alte Debatte um mögliche Gesundheitsgefahren durch Handystrahlung wieder an. Was ist dran an den Bedenken? Das hat nun die Stiftung Warentest untersucht. Ihr Fazit: Es besteht kaum ein Grund zur Sorge. Wer vorbeugen will, kann jedoch selbst einiges tun, um sich weniger Strahlung auszusetzen.
Die Tester ließen neue Tierstudien zur Handystrahlung von Toxikologen begutachten, sichteten allgemein Studien zu Mobilfunk und Gesundheit und holten sich die Expertise einer Expertenrunde ein, die aus Wissenschaftlern und Ärzten – auch kritischen – sowie Behördenvertretern bestand. Das Ergebnis ist beruhigend.
Unter anderem zeigen Langzeitstudien aus verschiedenen Ländern, dass die Gesamtzahl an Hirntumoren in den letzten Jahrzehnten trotz der enormen Verbreitung von Handys nicht nennenswert gestiegen ist. Der Effekt von Handystrahlen auf Spermien wird als gering eingestuft, zudem haben verschiedene Studien zum Thema methodische Schwächen. Der Qualität der Spermien scheinen viele weitere Einflüsse der modernen Welt zu schaden, wie hormonaktive Chemikalien, Pestizide oder Rauchen.
Wer dennoch sicherheitshalber vorbeugen will, kann einiges tun. Etwa 95 Prozent der Strahlung, die das Gehirn abbekommt, stammt vom Handy am Ohr. Deutlich geringer ist sie beim Telefonieren mit einem Headset mit Kabel oder Bluetooth. Da sich Handys mit ihrer Sendeleistung an die Stärke des Mobilfunknetzes vor Ort anpassen, sollte man sich bei schlechtem Empfang – etwa im Zug oder Auto ohne Außenantenne – mit dem Telefonieren zurückhalten.
Der Artikel Handystrahlung findet sich in der September-Ausgabe der Zeitschrift und online unter www.test.de/handystrahlen