Burn-out ist ein Begriff, der für alle Arten von Stress, Erschöpfungssyndrom und Formen der Depression verwendet wird. Burn-out ist ein Oberbegriff, der nicht klar definiert ist. Jeder stellt sich etwas anderes darunter vor.
Allgemein gültig ist die Annahme, dass es sich beim Burn-out „um einen Erschöpfungszustand handelt, der arbeitsassoziiert entstanden ist“. Es gibt viele Übereinstimmungen zur Depression – viele Mediziner sehen in den Symptomen des Burn-outs auch eine Vorstufe oder einen Sonderfall der Depression.
 
Ausgebranntsein als Burnout Symptom (Erschöpfungssyndrom)
 
Burnout oder das Burnout-Syndrom kann zu vielen verschiedenen Symptomen und Beschwerden führen, wobei nicht alle Symptome des Burnout-Syndroms zwingend bei allen Patienten vorkommen müssen. Das Krankheitsbild zeigt sich sowohl bei seelischen Symptomen, als auch bei körperlichen Beschwerden auf unterschiedlichste Weise. Weil körperliche Beschwerden jedoch selbst von Experten nur sehr schwer einer psychischen Erkrankung zugrunde gelegt werden können, bleibt das Erschöpfungssyndrom oft lange Zeit unentdeckt.
 
 
Wenn Arbeit krank macht
 
Nichts geht mehr: Wenn der Druck und die Belastung im Job zu groß wird, Angestellte sich ihren Aufgaben nicht mehr gewachsen fühlen, unter Angstzuständen und Erschöpfungszustände leiden, nicht mehr schlafen können und immer weniger leistungsfähig sind, folgt meist die eigene Diagnose: Burn-out-Syndrom.
 
Doch was ist das eigentlich? Bei welchen Anzeichen muss ich mir Sorgen machen? Wie lässt es sich therapieren?
 
„Burn-out ist ein ernstzunehmendes, relevantes Problem für die Arbeitswelt“, sagt Gabriele Freude. Die promovierte Biologin leitet bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin die Arbeitsgruppe „Mentale Gesundheit und kognitive Leistungsfähigkeit“.
Unstrittig sei, dass das Phänomen einen engen Bezug zur Arbeitswelt habe – auch gehe ein hoher Anteil von Krankschreibungen auf die seelische und oft auch körperliche Erschöpfung zurück. „Es gibt diesen Spruch, dass man erst mal brennen muss, um dann auszubrennen“, sagt sie. Es beschreibe, dass häufig sehr großes Engagement und mitunter übertriebener Ehrgeiz Ursache für das Burn-out sein können.
 
Michael Marwitz, promovierter Psychologe und Leiter Therapie in der Schön Klinik Roseneck beschreibt den Burn-out als „Ergebnis einer lang anhaltenden Überforderungssituation“. Allerdings gebe es bislang mehr als 150 verschiedene körperliche Symptome, die mit Burn-out in Zusammenhang gebracht werden – ein schwer einzugrenzendes Syndrom also. „Burn-out ist keine Diagnose, sondern ein Syndrom, unter dem sich viele unterschiedliche Dinge verbergen können.“ Genau das mache eine klare Definition schwierig. „Man geht von einer berufsbedingten Depression aus, die vor allemdurch beruflichen Stress erzeugt wird.“
Burn-out ist ein langsam schleichender Prozess, er entsteht nicht von heute auf morgen. „Die Burn-out-Depression“ zieht sich eher über Jahre hin und wird oftmals nicht bemerkt“, sagt der Berliner Mediziner Adli. „Man hat den Eindruck, dass man in seiner Leistungsfähigkeit nachlässt, leichter abgelenkt ist und sich nicht so schnell erholt.“ Doch statt sich Ruhe und eine Auszeit zu gönnen, „legen viele Menschen noch eins drauf, um das gleiche Ergebnis abliefern zu können.“
 
Gerade davor warnt auch Gabriele Freude. „Es trifft sehr häufig Menschen, die nicht in der Lage sind, selbst die Notbremse zu ziehen und die Symptome als das zu erkennen, was sie sind.“
Allerdings ist es ein Vorurteil, dass Burn-out eine reine Manager-Krankheit sei. „Frauen sind häufiger betroffen – weil sie häufig mit Familie und Beruf mehrere Vollzeit- Jobs gleichzeitig machen“, sagt Freude. Auch Führungskräfte leiden häufig unter der Erschöpfungsdepression – „allerdings trifft es selten das Top-Management“, sagt Adli. Zur Risikogruppe gehören zudem Vertreter der IT-Branche, die oft alleine und eigenbrötlerisch arbeiten müssen sowie Selbstständige, die hohe Verantwortung und ein hohes Risiko tragen.
 
Burnout Symptome
 
Ausgangspunkt des Burnouts und der damit einhergehenden möglichen Symptome ist die Produktion von Stresshormonen im menschlichen Gehirn. Körperliche Krankheiten, die die Psyche belasten, können große Auswirkungen auf ziemlich jedem Körperteil haben und so spiegelt sich eine erschöpfte Psyche sehr häufig in körperlichen Beschwerden wieder.
Kopfschmerzen, Herzschmerzen, Rückenschmerzen, Beklemmungsgefühle in der Brust, Muskel- und Gliederschmerzen, Muskelverspannungen, Ohrgeräusche, Dauermüdigkeit und Schlaflosigkeit gehören zwar zu den typischen Beschwerden, bilden jedoch nur einen kleinen Teil des Spektrums.
 
Totale Erschöpfung
 
Für das Volksleiden Burn-out gibt es keine Standarddiagnose. Das „Krankheitsbild“ und die Symptome sind vielschichtig: Manche bekommen einen Hörsturz, Drehschwindel, Schlafstörungen. Andere leiden unter Angstzuständen, Herzbeschwerden, kippen einfach um. Nicht selten verbirgt sich dahinter eine handfeste Depression.
Die Diagnose Burn-out wird seit Jahren immer häufiger gestellt, sie ist bei Psychologen und Psychiatern jedoch umstritten.
 
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