Der digitale Wandel verändert uns – vor allem unsere geistige Fitness. Die „Apotheken Umschau“ erklärt, was wir für unser Gehirn tun können
Hand aufs Herz: Kennen Sie noch die Telefonnummern Ihrer Bekannten auswendig? Und wer lernt vorm Urlaub ein paar Brocken einer neuer Sprache, wenn wir doch ein Übersetzungsprogramm für uns arbeiten lassen können. Abends einen guten Freund zu einem anregenden Gespräch treffen? Zu müde – lieber chatten wir stattdessen mit fünf Bekannten parallel. Ohne Zweifel: Die Digitalisierung prägt unser Denken und beeinflusst unser Erinnerungsvermögen. Tipps für geistige Fitness in digitalen Zeiten gibt das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.
Wichtiger denn je: viel bewegen, gesund ernähren
Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper – das gilt auch in digitalen Zeiten. Wer sich viel bewegt statt tagelang vorm Bildschirm zu sitzen, beugt damit auch Gedächtnislücken vor – auch wenn man erst in höherem Alter damit beginnt. Besonders günstig ist zum Beispiel Tanzen. Auch die Ernährung hat Einfluss auf unsere geistige Fitness. Ob Zucker, Weißbrot oder fettes Fleisch: Wer sich ungesund ernährt, erhöht nicht nur sein Risiko für Übergewicht, sondern auch für Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck. Gutes Gehirnfutter sind dagegen Raps-, Lein-, Nuss- und Olivenöl, Nüsse, dazu viel Gemüse und nicht zu süßes Obst, etwa Beeren.
Zwischenmenschliche Kontakte wie Frischzellenkur
Manche Fachleute wie die britische Neurowissenschaftlerin Professorin Susan Greenfield befürchten durch die Digitalisierung tiefgreifendere Effekte auf unser Sozialleben: Wer mehr mit dem Daumen kommuniziert als mit Blicken und Körpersprache, verpasst es, zwischenmenschliche Fähigkeiten zu trainieren. „Diese sind wichtig, um zu verstehen, wie sich andere Menschen fühlen“, sagt Greenfield. Tatsächlich sind andere Menschen die beste Frischzellenkur für unser Gehirn. Kaum etwas fordert unseren Geist auf so vielfältige Weise. Hinzu kommt: Wer einsam ist, erkrankt häufiger an Depressionen – und auch an Demenz.
Seinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen kann der digital geprägte Mensch auch, indem man Neues wagt. Statt Dauer-Chat per Smartphone im fortgeschrittenen Alter noch ein Instrument lernen? Mit 70 mit einer fremden Sprache beginnen? Das Gehirn kann bis ins hohe Alter neue Verbindungen knüpfen. Wer diese Fähigkeit nützt, kurbelt auch die Leistungsfähigkeit seines Denkorgans an.
Quelle: Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ 2A/2022
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