Berlin – Ausreden gelten nicht. Macht sich im Garten Unkraut breit, ist oft der Hobbygärtner schuld. Denn häufig macht die falsche Pflege Unkräuter stärker als die eigentlich erwünschten Pflanzen. Ein paar Fakten:
Was sind Unkräuter?
Das sind Pflanzen, die an einem Platz einfach unerwünscht sind. Typischerweise halten Gärtner Löwenzahn, Klee, Moos, aber auch Ehrenpreis, Gundermann oder Hornkraut für Unkräuter.
Warum bilden sich Unkräuter?
Wenn Unkräuter wie Moos im Rasen wachsen, ist meist der Hobbygärtner schuld. Die Fläche ist nicht gut genug gepflegt, er schneidet zu wenig oder lässt absterbendes Mähgut liegen. Das verfilzt die Fläche. Oder die Gräser wachsen wegen Nährstoffmangel nicht stark genug, um Unkräuter zu unterdrücken. Auch ungeeigneter Boden oder eine zu schattige Lage kann laut der Deutschen Rasengesellschaft das Gras so schwächen, dass Unkraut eine Chance bekommt. Hier helfen Dünger und die Nachsaat mit einer Rasenmischung, die Schatten verträgt.
Ist Unkraut denn schlecht?
Ja, finden Gärtner. Denn es unterdrückt die Graspflanzen. Optisch allerdings macht sich auch ein gewisser Anteil blühender Kräuter im Garten gut, finden zum Beispiel die Experten der Gartenakademie Rheinland-Pfalz. Dazu gehören etwa weiße Gänseblümchen, blauer Ehrenpreis und gelber Löwenzahn.
Allerdings sollten die Gräser so gepflegt sein, dass sie immer einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz haben und nicht durch die Unkräuter am Wachsen gehindert werden. Ist das nicht so und breitet sich etwa Löwenzahn stark aus, sollten Hobbygärtner nicht tatenlos zusehen. Herbizide aber wirken nur kurzfristig. Die entstehenden Lücken werden daher am besten nachgesät und die Rasenpflanzen dann so gepflegt, dass sie stärker sind als die Unkräuter.
Was lässt sich kurzfristig ohne chemische Mittel gegen Unkräuter tun?
Gerade Löwenzahn muss möglichst komplett mit den tiefen Wurzeln entfernt werden – bevor die Blüten verwelken und die Flugsamen sich verbreiten. Auch Breitwegerich oder Fadenehrenpreis werden ausgestochen. Bei vielen Pflanzen ist es sicherer, auch wirklich jedes Stückchen der Wurzel zu entfernen. Denn etwa Giersch, Quecke, Schachtelhalm oder Winde sind so regenerationsfähig, dass sie sonst wieder zu wachsen beginnen, warnt die Bayerische Gartenakademie.
Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen rät sogar, Unkraut auf Pflaster und Wegen mit dem Gas-Flammgerät zu entfernen – am besten noch im Frühjahr, bevor es überhandnimmt. Der Einsatz von Herbiziden ist hier genauso wie auf Bürgersteigen verboten.
Was hilft gegen Unkräuter im Beet?
In Beeten nimmt man Unkräuter am besten die freien Bodenstellen zum Wachsen weg, etwa durch Bodendecker. Der Bundesverband Einzelhandelsgärtner empfiehlt widerstandsfähige Exemplare wie das Immergrün (Vinca) und der Storchschnabel. Der Bund deutscher Staudengärtner rät für Beete zu einer fünf bis acht Zentimeter starken Schicht Mulch. Gut ist Schotter mit einer Körnung von 8 bis 16 Millimetern.