Nach einem anstrengenden Tag richtig erschöpft und zum Umfallen müde zu sein, das kennt jeder. Es gibt aber Menschen, die ständig unter einem solchen Gefühl leiden, dazu kommen Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Heiserkeit, Muskelschmerzen und -zuckungen. Es sind Patienten mit dem gar nicht so seltenen Chronischen Fatigue-Syndrom, erklärt das „HausArzt-Patientenmagazin“. Laut einer aktuellen Studie des Bundesgesundheitsministeriums gibt es in Deutschland etwa 250 000 Betroffene, meist zwischen 15 und 40 Jahre alt. Frauen erkranken doppelt so häufig wie Männer.
Fatigue tritt oft zusammen mit chronischen Erkrankungen auf, etwa Rheuma, Multipler Sklerose oder bei Tumorerkrankungen. „Die Ursachen sind nicht einfach zu erklären“, sagt Privatdozent Dr. Jens Ulrich Rüffer, Facharzt für Hämatologie und Onkologie und Vorstand der Deutschen Fatigue-Gesellschaft (DFaG), die sich für Forschung und Aufklärung zu der Krankheit engagiert.
Wichtig ist, das Energielimit einschätzen zu können
Was aber können Fatigue-Betroffene gegen die dauernde Erschöpfung tun? Da Medikamente zur gezielten Behandlung bislang nicht zugelassen sind, können lediglich Symptome behandelt werden. „Patienten können beispielsweise Strategien lernen, um besser mit der Krankheit zu leben“, sagt Professorin Dr. Carmen Scheibenbogen, Leiterin der Immundefekt-Ambulanz an der Berliner Charité. Zu diesen Strategien zählen vor allem Energiemanagement und Stresskontrolle.
Das Energielimit gut einschätzen zu können ist für Fatigue-Betroffene sehr wichtig: Da Bewegung notwendig ist, sollte man die richtige Balance finden und Überlastung unbedingt vermeiden – sonst droht eine Verschlechterung des Zustandes, der Tage oder Wochen andauern kann. Zudem haben sich Achtsamkeitstraining und Meditationskurse sowie Verhaltenstherapie bewährt, damit Betroffene nicht zusätzlich in Depression abgleiten.
Quelle: Das „HausArzt-Patientenmagazin“
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