Berlin – Was zeichnet eigentlich ein gutes Eis aus? Vor allem natürliche Fette, hochwertige Früchte und das Fehlen von Farb- und Konservierungsstoffen. Die Nachfrage nach «gesundem Eis» sei in den vergangenen Jahren stark gestiegen, sagt Annalisa Carnio von Uniteis, der Union der italienischen Speiseeishersteller. Fruchteis, Sorbet und veganes Eis erobern die Theken der Eiscafés. Gerade das Angebot an Fruchteis werde ständig erweitert, erzählt die Expertin.
Fruchteis enthält kaum Fett und passt deshalb zu einer gesunden, leichten Ernährung. Jürgen Elsner, Geschäftsführer des Münchner Eiscafés Sarcletti, setzt auf Eissorten «mit weniger Zucker und weniger Fetten». Lecker und gesund soll es sein. Kreationen wie Quark-Orange, Joghurt-Cassis oder Buttermilch-Mango hinterlassen Elsner zufolge «kein zuckriges Gefühl und kein Völlegefühl».
Auf der sicheren Seite ist, wer sein Eis selber zubereitet. «Wenn ich Eis selber mache, bin ich der Meister der Zutaten und entscheide, was hineinkommt. Ich kann auf alle Ingredienzien verzichten, die bei der industriellen Eisproduktion verwendet werden, wie Emulgatoren, Stabilisatoren und Verdickungsmittel», sagt Kochbuchautorin Gabriele Redden.
Wer vorhat, häufig Eis herzustellen, dem empfiehlt die Autorin eine Eismaschine mit Kompressor. Günstiger sind Maschinen mit Kühl-Akku, der Akku muss jedoch vor Gebrauch mindestens zwölf Stunden ins Eisfach.
Dass ein leckeres Eis aus eigener Herstellung eine schnelle Sache sein kann, weiß Eiscafé-Chef Elsner. Sein Tipp: Gefrorenes Fruchtpüree – etwa von Waldbeeren oder Rhabarber – mit Joghurt und Zucker aufmixen. Das Ganze mit sehr fein geschnittener Minze oder Zitronenmelisse aromatisieren und zurück in den Gefrierschrank stellen. Wer mag, kann auch ein Schlückchen Limoncello dazugeben. Nach etwa 10 Minuten einmal durchrühren und nach 30 bis 45 Minuten servieren.
So wie sich Milch und Sahne gut durch Joghurt, Quark oder Buttermilch ersetzen lassen, gibt es auch Varianten zu raffiniertem Zucker. Redden verwendet Stevia, wenn sie weiß, dass Diabetiker mitessen. Autorin Anni Daulter rät in ihrem Buch «Eisvergnügen am Stiel» zu Honig, Agavendicksaft oder Palmzucker als Süßungsmittel.
Natürlich lieben Kinder aber auch die Klassiker wie Vanille- und Schokoladeneis. Um dabei maßzuhalten, empfiehlt Annalisa Carnio, das Eis langsam zu genießen. So entstehe ein Glücks- und gleichzeitiges Sättigungsgefühl – und der Ruf nach dem nächsten Eis lässt vielleicht ein wenig länger auf sich warten.
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