Köln – In einem Gewächshaus beginnt das Gemüse früher zu wachsen, Tomaten und Gurken gedeihen oft viel prächtiger.
Der Grund liegt auf der Hand: In dem kleinen Raum heizt sich die Luft besser auf, die Luftfeuchtigkeit ist teils hoch – optimale Voraussetzungen für ein kleines Gartenparadies. Darauf sollten Hobbygärtner beim Bau achten:
Der Grund liegt auf der Hand: In dem kleinen Raum heizt sich die Luft besser auf, die Luftfeuchtigkeit ist teils hoch – optimale Voraussetzungen für ein kleines Gartenparadies. Darauf sollten Hobbygärtner beim Bau achten:
– Standort: «Ein heller Platz im Garten ist der optimale Standort für ein Gewächshaus», sagt die Autorin Karla Krieger aus Köln. Meiden sollte man neben Schattenplätzen einen Standort unter Bäumen, die ihr Laub verlieren. «Wenn das Gewächshaus allerdings während der Sommermonate vom Schatten einer Baumkrone profitiert, ist das von Vorteil.» Dann heizt es sich nicht so stark auf. Sie empfiehlt ausreichend Abstand zu Wänden und Hecken. Das Gewächshaus bekommt in diesen Bereichen keine Sonne ab und der Wind kann nicht zirkulieren, so dass sich Moos und Algen bilden.
Allerdings sollte auch das andere Extrem, eine windexponierte Lage, verhindert werden. «Lässt sich dieses nicht vermeiden, bringt man Noppenfolie am Gewächshaus an, um starkes Auskühlen durch Wind zu vermeiden», rät Krieger, die auch selbst Gewächshäuser produziert. Auch eine Windschutzhecke in ausreichendem Abstand verbessert die Situation.
– Größe: Zu mindestens zwölf Quadratmetern Grundfläche rät Jörg Planer, Agraringenieur und Fachjournalist aus Meckenheim (Nordrhein-Westfalen). Sonst braucht man zu viel Fläche für Wege und hat zu wenig zum Anbauen. «Man darf auf keinen Fall an der Höhe sparen», erklärt Krieger. Zum einen brauchen etwa Gurken und Tomaten Höhe zum Wachsen, zum anderen lässt sich sonst nicht aufrecht darin arbeiten. Zwei Meter sind mindestens erforderlich.
– Fundament: Krieger rät zu einem Betonstreifenfundament. Es stützt die Konstruktion und der Boden innerhalb des Hauses friert nicht durch. «Zusätzlich wird eine Styrodurdämmung angebracht, so dass die Wärme vor allem in der Übergangszeit im Boden gehalten wird.» Ein weiterer Vorteil: Mäuse können nicht eindringen. Die weniger aufwendige Alternative und ein Kompromiss für gemietete Gärten ist ein Punktfundament, es lässt sich leichter wieder entfernen.
– Konstruktion: Ein Gewächshaus wird meist aus Aluminiumprofilen gebaut. Mit ihnen lassen sich viele Formen bauen, erläutert Jörn Pinske, Gärtner aus Celle. Holz ist laut Krieger teurer, nicht so langlebig und pflegeintensiv. Für die Eindeckung wird vor allem Kunststoff verwendet, Stegdoppelplatten isolieren das Gewächshaus gut. «Die Stärke der Doppelplatten variiert zwischen 6 und 16 Millimeter», erklärt Pinske. Je dichter die Platten sind, desto stabiler sind sie und desto besser ist die Wärmedämmung des Fensters.
– Fenster: Fenster an einer schattigen Wand und in der besonnten Dachfläche erzeugen einen Kamineffekt, der dafür sorgt, dass warme Luft entweicht und frische Luft nachströmt. Zusätzlich ist ein Luftumwälzer empfehlenswert. Pinske schwört auf den automatischen Fensteröffner. «So vermeidet man, dass man zum Sklaven des Gewächshauses wird.» Das regelmäßige Belüften des Gewächshauses verhindert eine für die Pflanzen schädliche Hitze sowie das Entstehen von Pilzkrankheiten durch zu hohe Luftfeuchtigkeit.