Heuschnupfen erleben im Frühjahr viele Bundesbürger. „Eine laufende Nase ist nicht immer harmlos. Heuschnupfen sollte frühzeitig behandelt werden, sonst kann er sich zu einem allergischen Asthma ausweiten“, sagt Gabriele Overwiening, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Bundesapothekerkammer.
„Es gibt rezeptfreie Medikamente mit verschiedenen Wirkmechanismen. Wer an Heuschnupfen leidet, sollte sich deshalb in der Apotheke individuell beraten lassen.“
Die Wirkstoffe werden nach der Schwere der Symptome und der voraussichtlichen Anwendungsdauer ausgewählt. Mittel der ersten Wahl sind oft die so genannten Antihistaminika. Neuere Arzneistoffe wie z.B. Cetirizin oder Loratadin haben im Vergleich zu älteren Wirkstoffen den Vorteil, dass sie nicht müde machen. Die Antihistaminika, die als Tabletten oder Saft verfügbar sind, werden einmal täglich eingenommen. Für die lokale Anwendung gibt es rezeptfreie Nasensprays mit Antihistaminika. Sie werden meist zweimal täglich angewendet.
Einige Nasensprays mit Kortison gibt es in der Apotheke ebenfalls ohne Rezept. Da ihre Wirkung erst verzögert einsetzt, sind sie nicht für die Behandlung akuter Beschwerden geeignet. „Viele Patienten haben noch immer Angst vor Kortison. Bei einer richtigen Anwendung sind diese Nasensprays aber gut verträglich“, sagt die Apothekerin. Nasensprays mit Kortison sollten maximal viermal täglich benutzt werden.
Nasensprays gegen Erkältungsschnupfen sollten grundsätzlich nicht länger als sieben Tage eingesetzt werden. Da Heuschnupfen meist länger anhält, sind diese Nasensprays deshalb eher kritisch zu hinterfragen. Außerdem kann es bei einem längerfristigen Einsatz von Nasensprays mit gefäßzusammenziehenden Wirkstoffen zu einem unerwünschten Gewöhnungseffekt der Nasenschleimhaut kommen.