Berlin – Die Eingewöhnung im Kindergarten macht oft vor allem den Eltern zu schaffen.
Denn Abschied zu nehmen, wenn der kleine Sohn oder die kleine Tochter weint, ist nicht gerade leicht. Der richtige Zeitpunkt für die Eingewöhnung hängt davon ab, wann die Eltern in den Beruf zurück wollten, sagt Heidemarie Arnhold. Sie ist Vorstandsvorsitzende des Arbeitskreises Neue Erziehung. Aus entwicklungspsychologischer Sicht sei es sinnvoll, mit der Kita oder Tagesbetreuung nicht gerade dann zu beginnen, wenn das Kind fremdelt.
Ob für das Kind eine Tagesmutter oder der Kindergarten besser geeignet ist, hängt vom Einzelfall ab, sagt der Soziologe Hans-Joachim Laewen. Ob Oma, Tagesmutter oder Erzieherin in der Kita: «Wichtig ist immer, dass es feste Bezugspersonen sind», sagt Familienberater und Buchautor Jan-Uwe Rogge.
Am besten begleitet ein Elternteil die Eingewöhnung, empfiehlt Laewen. Der Soziologe ist Mitgründer des Instituts für angewandte Sozialisationsforschung. Das Institut hat mit dem «Berliner Modell» ein Eingewöhnungskonzept entwickelt, an dem sich viele Betreuungseinrichtungen orientieren. Demnach bleiben in den ersten Tagen Vater oder Mutter eine bis eineinhalb Stunden als sicherer Hafen mit in der Gruppe.
Bei den ersten Trennungsversuchen ist Weinen eine völlig normale Reaktion. Die Frage ist dann, wie schnell es sich beruhigen lässt, wenn die Eltern den Raum verlassen haben. «Das sollte innerhalb von ein bis zwei Minuten der Fall sein», sagt Laewen.
Wie lange die Eingewöhnung dauert, ist unterschiedlich. «Es gibt Kinder, die sind nach zwei bis drei Wochen voll da», sagt Rogge. Für andere wird die Kita erst nach drei bis sechs Monaten zum Alltag. Arnhold warnt davor, die Kinder zu schnell herauszunehmen. Sie empfiehlt, zunächst das Gespräch mit den Erziehern zu suchen.
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