Niemand hält gerne Diät. Schon gar nicht im Urlaub. „Während wir im Alltag oft diszipliniert essen und verzichten, möchten wir uns in den Ferien etwas gönnen“, sagt die Ärztin Mareike Awe. Die Folge: Wir nehmen zu. Als Expertin für intuitives Essen berät die Gründerin von intuMIND Menschen auf dem Weg zum Wohlfühlgewicht ohne Diät.
Der Ansatz: mit dem Körper zusammenarbeiten, auf Hunger und Sättigung vertrauen und strikte Ernährungsregeln ablegen. Wer intuitiv isst und auf nichts verzichtet, nimmt ab – vor allem im Urlaub. So funktioniert’s.
Der Urlaub ist die schönste Zeit des Jahres – wäre da nicht die Sorge, dass danach die Lieblingshose nicht mehr passt. Tipps, wie wir im Urlaub nicht zunehmen, gibt es viele: nur Salat essen, die Vorspeisen weglassen oder nur zwei Mahlzeiten pro Tag einplanen. „Das hat aber mit Genuss nicht viel zu tun und führt zu starken Verzicht-Gefühlen, die typisch sind für eine Diätmentalität“, sagt Mareike Awe. „Häufig wird dann im Urlaub die Diät gebrochen und wir essen unkontrolliert viel.“
Awe, die durch intuitive Ernährung zehn Kilo abgenommen hat, kämpfte selbst lange mit einem angespannten Essverhalten. Ihr Fazit: „Wer sich von Diäten löst und auf den eigenen Körper achtet, isst sich intuitiv schlank.“ Vor allem die Urlaubszeit eignet sich perfekt, um die natürlichen Körpersignale wahrzunehmen. Die wichtigsten Anti-Diät-Tipps der Expertin:
Diätregeln über Bord werfen
„Wer bei jedem Eis Angst hat, dass er zunimmt, blockiert sich selbst“, sagt Mareike Awe. Deshalb ihr Tipp: Alles essen, was schmeckt und guttut und sich nicht von Ernährungsregeln leiten lassen, sondern auf innere Signale achten: Wann bin ich körperlich hungrig? Wie fühlt sich angenehme Sättigung an? „Verbote und Verzicht machen dick, denn sie führen zu Heißhunger.“ Deswegen lieber das Eis in vollen Zügen genießen, wenn man Hunger darauf verspürt.
Flexibel bleiben trotz fester Essenszeiten
Feste Essenszeiten lassen sich im Urlaub oft nicht umgehen. Mareike Awe empfiehlt, damit möglichst flexibel umzugehen: Wer frühmorgens nicht hungrig ist, frühstückt so spät wie möglich. Und wer abends zum Essen verabredet ist, isst zwischendurch nur eine Kleinigkeit. Wichtig ist: „Körper und Psyche müssen immer das Signal erhalten, dass genügend Nahrung zur Verfügung steht.“ Denn Hungerphasen bedeuten Stress für den Körper.
Bewusst auswählen und achtsam essen
Bei der Essensauswahl am Buffet rät die Expertin: „Wer sich ehrlich fragt, was ihm gut schmeckt und bekommt, wählt intuitiv das Richtige.“ Und: lieber kleinere Portionen nehmen, dafür mehrmals zum Buffet gehen. Entscheidend aber ist, achtsam zu essen. „Im Urlaub haben wir Zeit und Ruhe für die Mahlzeiten. Das ist perfekt, um wirklich mit dem Körper in Verbindung zu stehen.“ Wer langsam genieße, sei zudem schneller satt.
Auf nichts verzichten
Hunger und Sättigung sind die wichtigsten Signale für intuitive Esser – ebenso wichtig aber ist es, sich nichts zu verbieten. „Wer ein kleines Stück Kuchen isst, obwohl er nicht sehr hungrig ist, sollte sich nicht verurteilen.“ Es gehe nicht um Perfektionismus, sondern darum, die Körpersignale so gut wie möglich wahrzunehmen. „Essen ist Genuss, deswegen rate ich jedem, gelassen zu bleiben und nicht die Leichtigkeit zu verlieren.“
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