Düsseldorf – Tube auf und schon sieht man nach Sommer aus: Wenn die Winterblässe kaschiert und die Haut gebräunt wirken soll, greifen viele zum Selbstbräuner. Für den Hauch von Sommerbräune hilft, so kurios es auch klingt: Zucker. Denn der Hauptwirkstoff von Self-Tanning-Produkten mit dem Kürzel DHA für Dihydroxyaceton ist ein Zuckermolekül. Beim Auftragen reagiert DHA mit den Eiweißen, die in der obersten Hautschicht stecken. So entsteht die leichte Tönung.
Auch wenn der vollständige Name von DHA ausgesprochen chemisch klingt: Ungesund ist dieser Stoff nicht. DHA kommt im menschlichen Körper nämlich ohnehin vor. «Generell sind Selbstbräuner eine gesunde Alternative zur Sonnenstrahlung und zum Solarium», erklärt die Hautärztin Anna Mokosch aus Düsseldorf. «Damit fallen Schädigungen durch Sonnenbrand und Hautkrebsrisiken weg.»
Die Dermatologin sieht die meisten Produkte, die mittlerweile auf dem Markt sind, als relativ unbedenklich an: «Natürlich kann es auch bei diesen Inhaltsstoffen zu Allergien kommen.» Und: Trockene Haut wird bisweilen ein wenig trockener. Aber prinzipiell wird Selbstbräuner von den meisten Hauttypen gut vertragen, so Mokosch. Wer sich nicht sicher ist, weil er beispielsweise besonders empfindliche Haut hat, testet das Produkt vorher.
Apropos trockene Haut: Hier gibt es mittlerweile bei vielen Produkten Abhilfe. Etliche moderne Selbstbräuner enthalten nämlich eine andere Form des Bräunungszuckers, die sogenannte Erythrulose. Dieser Stoff wirkt direkt mit den Aminosäuren zusammen, die in den tieferen Hautschichten zu finden sind und verbessert deren Fähigkeit, Feuchtigkeit zu binden. Diese Produkte bräunen allerdings langsamer als die Varianten mit DHA.
Eine Gefahr beim Selberbräunen sind Flecken. Wer einige Tipps beherzigt, kann das Risiko des Streifenhörnchen-Looks aber minimieren. Am besten benutzt man Self-Tanning-Produkte nach dem Duschen und einem Ganzkörper-Peeling. «Wer auf Nummer sicher gehen will, greift dabei zu einem getönten Selbstbräuner – der verleiht der Haut innerhalb kurzer Zeit eine leichte Tönung, und man sieht sofort, ob die Farbe wirklich gleichmäßig aufgetragen ist oder ob man nachbessern muss», erklärt Elena Helfenbein vom VKE-Kosmetikverband in Berlin. «Wichtig ist aber in jedem Fall: Die Augenbrauen und den Haaransatz auslassen, sonst wird das Ergebnis fleckig.»
Neben dem Griff zu getönten Produkten haben unsichere Anwender eine weitere Alternative, um möglichst gleichmäßig zu bräunen: den Gang unter die Bräunungsdusche. Dabei steht man in einer Kabine und erhält zunächst eine Vorbehandlung, bei der Cremereste und Fette von der Haut entfernt werden. «Dann kommt die Bräunungslotion zum Einsatz, die vollautomatisch und somit extrem regelmäßig arbeitet», erklärt Fred Brendler vom Studio Aggersee in Gummersbach. Der Wirkstoff, der unter der Bräunungsdusche angewendet wird, ist übrigens der gleiche wie in Selbstbräunern aus der Tube oder Flasche: DHA.
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