Berlin – Grüner Tee steckt in vielen Kosmetikprodukten. Genauer gesagt handelt es sich dabei um ein Extrakt aus den grünen Blättern des Teebaums, erläutert Elena Helfenbein vom VKE-Kosmetikverband. «Grünem Tee wird aufgrund seiner vielen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente eine heilende Wirkung nachgesagt, die die Hautgesundheit unterstützt», erklärt Birgit Huber vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW). So beruhigt er etwa im Shampoo die Kopfhaut und hilft bei fettigem Haar.
Und er ist antioxidativ, was der Haut hilft, sich zu schützen und regelmäßig zu erneuern. «Grüner Tee ist ein gut erforschter und etablierter Radikalfänger», sagt Christiane Bayerl vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD). Das macht ihn zu einem guten Inhaltsstoff für die Gesichtspflege.
Bayerl empfiehlt daher, Produkte mit Grünem Tee vor allem nach dem Sonnenbad einzusetzen, zwecks dieser speziellen Wirkungsweise in Anti-Aging-Kosmetik. Das Chlorophyll der Pflanze wirke außerdem hauterfrischend, sagt Alexandra Kessler-Kiehn, Dozentin an der Berufsfachschule für Kosmetik Norkauer in München. Und sein Koffein entwässert, was wiederum die Haut strafft. Weiteres Plus: Da der Tee einen hohen Gerbstoffgehalt hat, wird das Koffein nicht auf einmal abgegeben, sondern für einige Stunden kontinuierlich. «Grüner Tee enthält, anders als schwarzer Tee, noch alle seine Wirkstoffe, da die Blätter nicht fermentiert wurden», fügt Huber hinzu.
«Ein Inhaltsstoff, den wir in der Medizin schätzen, ist Epigallocatechin-3-Gallat», sagt Bayerl. Das sei vor allem interessant, wenn der Tee getrunken wird. Dann beeinflusse er etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen positiv. Daneben könne Grüner Tee womöglich bei Kontaktekzemen helfen oder als Mittel gegen Akne. Allerdings sei das noch nicht ausreichend getestet.
Als Inhaltsstoff sieht Bayerl den Tee als unbedenklich an. Vor allem in seiner Standardfunktion in einer Anti-Aging-Creme sei er gut überprüft. «Grüner Tee ist nicht dafür bekannt, dass er ein hohes Allergiepotenzial besitzt», fügt Huber hinzu. Aber natürlich kann ein Produkt auch andere Konservierungsstoffe enthalten, auf die manche Menschen allergisch reagieren. «Das liegt aber nicht an dem Wirkstoff Grüner Tee», ergänzt Kessler-Kiehn.
Gerade wegen der Zusatzstoffe ist es aber immer sinnvoll, ein neues Kosmetikprodukt zuerst an einer kleinen Stelle auszuprobieren. Wer es gut verträgt, kann es im Anschluss auch großflächiger anwenden. «Grundsätzlich eignen sich Kosmetika mit Grünem Tee für alle Hauttypen», erklärt Huber. Aber besonders bei anspruchsvoller und empfindlicher Haut entfalten Pflegeprodukte damit eine erneuernde und beruhigende Wirkung.
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